It´s gonna rain




Polymetrische Strukturen durchwalzen ungezählte Stücken der neuen Musik. Dabei funktionieren sie häufig additiv, etwa Steve Reichs Stück its gonna rain. Abgewonnen wurde es der Legende nach zwei gleichen Bandschleifen einer zufälligen Aufnahme eines Straßenpredigers, und dann übertragen auf eine simple repetitive Tonfolge, darzubieten von zwei Pianisten. Die menschliche sowie die maschinelle Widergabe bekommen ihr Spiel dadurch, dass nach einem synchronisierten Beginn leichte Schwankungen in den Tempi zu einem Versatz führen. Dessen Wirkung ist durch die Addition beider Stimmen der Eindruck von Wucherung und Gewichtszunahme. T. O. stellt zusätzlich zur Wahl, mehrere Stimmen in Subtraktion miteinander zu überlagern. Schichtungen sind damit in ihren bildlichen Assoziationen weit weniger vorbestimmt als das rein summarische Prinzip.